Stiftungsbericht 2022/2023

Das  bevorstehende Jahresende ist bei der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ auch immer mit einer Gremiensitzung verbunden. Aus Altersgründen scheidet Karlheinz Löbl aus dem Beirat aus. Sein Nachfolger ist Peter Kropf.

Änderungen gibt es auch im  Vorsitz. Der Geschäftsführer der Verlagsgruppe HCSB und damit auch des Kuriers, Andreas  Heinkel, übergibt den Vorsitz der Stiftung  an Redakteurin Gabi Schnetter, die seit  vielen Jahren das einstige Hilfswerk, das im Jahr 2007 zur  Stiftung wurde, mit aufgebaut hat und seit kurzem im Ruhestand ist. Seit Anbeginn „ist sie gemeinsam mit Christine Höllerer in der Administration das Herz der Stiftung“, betont Heinkel. 

Karlheinz Löbl wurde mit einem persönlichen Geschenk verabschiedet. Heinkel: „Ihren Rat werden wir im Stiftungskreis sehr vermissen.“ Seriös, zurückhaltend und oft mit einer Spur feinen Humors habe  Löbl andere gerne an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben lassen. Dabei sei er nie fordernd gewesen, sondern habe immer auch andere Standpunkte in die Überlegungen mit einbezogen.

Als  Nachfolger rückt Peter Kropf in den Beirat. Nach der Übergabe seines Betriebes Leder-Schlenck an seinen Nachfolger und dem Rückzug aus dem aktiven Berufsleben „merkte ich sehr schnell, dass ich in meinem Ruhestand nicht ruhen könnte,“ sagt Kropf.  Sein erstes Engagement galt der mobilen Seniorenberatung der Stadt sowie der  Chorgruppe für demente Menschen bei der Caritas. „Mit der neuen Aufgabe im Stiftungsbeirat sehe ich für mich eine weitere Herausforderung.“     

Heinkel präsentiert danach die Bilanz der Stiftung. Vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 wurde in zehn Fällen Hilfe wegen einer drohenden oder bereits bestehenden Stromsperre geleistet, in acht Fällen wurden wegen drohender Räumungsklagen  Mietschulden bezahlt. Weiterhin gab es 16 Anträge auf Bezuschussung von Einrichtungsgegenständen, 26 Waschmaschinen und neun Küchenherde wurden gekauft, außerdem 15 Kühlschränke. In 40 Fällen gewährte die Stiftung in enger Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsverbänden und sozialen Einrichtungen  finanzielle Überbrückungshilfen, also Zuschuss zum Lebensunterhalt, Zuzahlung für  Medikamente oder Heilbehandlungsmaßnahmen, Kosten für Sehhilfen oder Hörgeräte, unverschuldet entstandene Umzugskosten und so weiter. Die größte Spende im Rahmen der Einzelfallhilfe  ging an eine unheilbar krebskranke Mutter von vier Kindern, um ihr das Leben etwas zu erleichtern.

Bereits unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Krieges legte die Stiftung im März 2022 einen Hilfsfonds für ukrainische Flüchtlinge in Bayreuth und Umgebung auf. Insgesamt  knapp 45.000 Euro wurden dafür gespendet, die zwischenzeitlich ausgegeben sind: für Kurse, die vom Kinderschutzbund angeboten werden, aber auch für erste direkte Hilfen nach der Ankunft in der Turnhalle am Roten Main.  Für rund 14.000 Euro wurden über die Beratungsstelle der Caritas Lebensmittelgutscheine ausgeteilt. Seit Juni 2022 erhalten Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen aus der Grundsicherung. Die Nachfrage nach Spendenmitteln der Stiftung hat sich seitdem spürbar reduziert.

Im Mai vergangenen Jahres wurde zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein niederschwelliges Angebot zur Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen für Senioren eingerichtet, für das die Stiftung mittlerweile 33.000 Euro  bereitgestellt hat. Diese Aktion soll unter anderem mit dem Erlös aus dem Verkauf des Kochbuches „Rezepte mit Herz“ weiter fortgeführt werden, denn die  Nachfrage hält unvermindert an.

Ein weiteres Projekt, das in der Corona-Zeit auf das Versenden von Gutscheinen umgestellt worden war, wird aufleben: Gemeinsam mit einer Schulklasse aus dem Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium werden wieder Lebensmitteltüten gepackt, die von den Wohlfahrtsverbänden kurz vor Weihnachten an Bedürftige weitergereicht werden. Aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise  ein großer Brocken: rund 40.000 Euro stellt die Stiftung dafür bereit.

Hat gut lachen: Karlheinz Löbl, zweiter von links, scheidet aus dem Stiftungsbeirat aus. Er wurde mit einem Geschenk verabschiedet. Neu dabei ist Peter Kropf, zweiter von rechts, der nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben ein neues Betätigungsfeld suchte. Kurier-Redakteurin Gabi Schnetter übernimmt den Stiftungsvorsitz. Kurier-Geschäftsführer Andreas Heinkel wird als Stellvertreter weiter dem Vorstand angehören.  Foto: Eric Waha

 

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