Netzwerke können in vielen Bereichen helfen

Dass Netzwerke halten und vieles auffangen können, hat sich dieser Tage bestätigt: das Netzwerk rund um die von der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ gekaufte, leuchtend-orange Betreuungs-Rikscha umfasst mittlerweile noch andere Gefährte, wie  das spezielle Fahrrad in Heinersreuth oder die beiden Rikschas der Arbeiterwohlfahrt. Immer wieder waren sie in den vergangenen Monaten unterwegs und verhalfen Menschen zu Mobilität, die sonst nicht mehr aus den eigenen vier Wänden oder aus dem Heim, in dem sie leben, herauskommen könnten. Stefan Keßler, Initiator des Projektes Pegasos und Karin Orbes, Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft Bayreuth-Kulmbach, die viele Touren selbst gefahren sind, sind begeistert. „Es macht so viel Spaß, die Freude der Menschen zu erleben,“ sagt Keßler. Und Freude macht freigiebig. Das erfuhren die vielen ehrenamtlichen Rikscha-Fahrer, denn sie bekamen oft Trinkgeld. 308 Euro kamen auf diese Weise zusammen, und die werden  der Kurier-Stiftung zur Verfügung gestellt. „Mit einem herzlichen Dankeschön,“ wie Keßler betont.

Doch das Netzwerk wächst immer weiter. Auch Calogero Giovinco mit seiner Firma „Piccolo Paradiso“, ein in Bayreuth lebender Sizilianer, gehört dazu  und spendete 32 Kisten mit erntefrischen Orangen aus seiner Heimat an die Tafel, die in dieser Woche ihren letzten Ausgabetag vor Weihnachten hatte, und an die Arbeiterwohlfahrt. Eine Riesenfreude für Ingrid Heinritzi-Martin. „Ohne die unzähligen Privatspenden ginge es nicht. Das ist schon großartig, was hier in Bayreuth möglich ist.“ Auch wenn ihr der Blick in die Zukunft Sorgen bereitet. Nach wie vor gebe es jeden Dienstag Neuanmeldungen. Die Spenden der Lebensmittelgeschäfte werden aber weniger. Und manche Kunden verstehen es dann einfach nicht, dass sie kein Anrecht darauf haben, in jedem Fall Lebensmittel von der Tafel zu erhalten. Am letzten Ausgabetag gab es auf jeden Fall Orangen satt. Jede Kiste enthält mindestens 32. Über tausend der saftigen Früchte wurden auf diese Weise verteilt. Bei der Arbeiterwohlfahrt waren es die Kinder aus der Tagesstätte Fizzli-Puzzli, die davon profitierten. Welch großartiges Bild, als die Orangenkisten abgeladen und unter dem Dach der Rikscha zur AWO gefahren wurden. „Mitten im Regen sizilianische Sonne einfangen.“  

Für Stefan Keßler und Karin Orbes schließt sich der Kreis. Sie wollen dafür sorgen, dass gerechte Teilhabe gelebt wird. „Inklusion kann auch ein Stück stigmatisierend sein“, meint Keßler. „Wir sind alle ganz unterschiedliche Menschen mit den verschiedensten Wünschen und Anforderungen.“ Das neueste Projekt im Netzwerk, das gemeinsam mit der Alzheimer-Gesellschaft umgesetzt werden soll: Gärten umgestalten, dass sie auch im Alter oder für Menschen mit Einschränkungen noch begeh- und erlebbar sind. Karin Orbes: „Oft sind es nur kleine Dinge, die verändert werden müssen. Und ein anders gestalteter Garten bedeutet auch, länger im eigenen Haus wohnen zu können.“

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