Ein Leben für die Musik - Alfred Herath ist tot

Aus dem Rampenlicht hatte sich Alfred Herath schon längst zurückgezogen. Die letzten Jahre verbrachte er bescheiden und zurückgezogen lebend. Sein Lebenswerk, die Künstler- und Eventagentur Herath, die er 1975 ins Leben rief, hat er längst an einen seiner Söhne, Ralph Herath übergeben. Das war 1998.

Doch die Erinnerung an vergangene Zeiten ließ auch bei dem 88-Jährigen noch die Augen leuchten, wenn man sich mit ihm unterhielt. Über 50 Jahre ist es her, aber Andy Blue schwärmte sein Leben lang von der Schallplattenaufnahme mit dem berühmten James Last-Orchester.

Während der Olympischen Spiele 1972 hatte er das Angebot für eine gemeinsame Plattenaufnahme bekommen. Eine einmalige Chance für den damals jungen Familienvater, der bis dahin in erster Linie im Bayerischen Rundfunk und im Raum Oberfranken Auftritte hatte. Andy Blue war zu dieser Zeit vor allem als Programmgestalter beim Bayerischen Künstlerdienst in Bayreuth beschäftigt und auch viel mit seiner Kapelle teilweise in ganz Europa unterwegs.

Einer seiner größten Erfolge: 1972 plante er einen großen Teil der Feiern anlässlich der Olympischen Spiele in München, und so entstand der Kontakt zu James Last und seiner Bigband, die damals auch ein Album herausbrachten, um das Musikgeschehen rund um die sportlichen Ereignisse auf zwei Langspielplatten zu dokumentieren. Trotz der tragischen Ereignisse, denn die XX. Olympiade wurde überschattet vom Attentat auf elf israelische Athleten, die zunächst als Geiseln genommen und dann ermordet wurden. Die Spiele waren nach einem Trauertag dennoch fortgesetzt worden.

Völlig überraschend kam dann für Andy Blue die Einladung nach Luxemburg. James Last war es immerhin, der ab 1965 mit seinem 40-köpfigen Orchester den zur Stilrichtung des Easy Listening gehörenden „Happy Sound“ überaus erfolgreich geprägt hatte. Zwei Jahrzehnte lang hatte er damit einen so großen Erfolg, dass er zeitweise für nahezu 30 Prozent der Schallplattenverkäufe von Polydor Deutschland sorgte.

Diese große Ehre für Andy Blue hat sein weiteres Schaffen begleitet. Und dennoch hatte er auch immer ein Herz für diejenigen, denen im Leben kein Erfolg beschieden war. Seit vielen Jahren stellte Alfred Herath Schallplatten der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ zur Verfügung. Zuletzt war das im Juli des vergangenen Jahres. Die Platte „Für dich“ kam Ostern 1973 auf den Markt. Kleine, nostalgische Erinnerungen in Vinyl an einen Bayreuther Künstler.

In der Kurier-Geschäftsstelle wird die Platte gegen eine Spende abgegeben.

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