Möglichst nachhaltig soll es sein, das Thema Secondhand ist neben Nachhaltigkeit in aller Munde. Viele Stücke auf dem Gebrauchtkleidermarkt sind aber so nicht mehr modern oder haben kleine Fehler. Aus diesem Grund wegwerfen, kommt allerdings nicht in Frage. Oft kann man kleine Stellen einfach reparieren oder den Stoff der alten Teile nutzen und ihn zu neuen Leben erwecken. So kann man aus alten Jeans hervorragend Handtaschen machen oder auch aus Opas altem Cord-Sakko ein wunderbares Kissen nähen. Anleitungen gibt es viele. Doch wie genau stellt man es an, wenn man so gar nicht nähen kann und vielleicht auch keinen Zugang zu einer eigenen Nähmaschine hat? Jeden Donnerstag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr kann man in der Caritas in Kulmbach ganz einfach nähen lernen.

Die Teilnehmerinnen sprechen verschiedene Sprachen und haben auch verschiedene kulturelle Hintergründe, doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie haben Freude an Handarbeit. Claudia Krantz unterrichtet die Teilnehmerinnen ehrenamtlich. Jede der Näherinnen erhält eine individuelle Anleitung und kann sich frei in ihren Projekten entfalten. Es gibt keine festen Vorgaben und die Frauen können selbst kreativ werden. Fehlt einmal die ein oder andere Inspiration, hat Frau Krantz allerdings immer etwas parat. Die Sprachbarriere ist kein Problem: Die Anleitung erfolgt sehr praktisch und im Notfall hilft eine Übersetzungs-App. Das Besondere an der Gruppe ist nicht nur die kulturelle Vielfalt, sondern auch, dass auch die Kleinsten schon kreativ sein können. Die Teilnehmerinnen können auch ihre Kinder mitbringen, die entweder miteinander spielen oder sich selbst in kleinen Meisterwerken üben.

Die Nähgruppe besteht nun seit eineinhalb Jahren und hat enormen Zuwachs erfahren, so dass die Teilnehmerinnen sich auch oft eine Maschine teilen mussten. Mit einer Spende der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ in Höhe von 350 Euro kann nun jede der Teilnehmerinnen an einer eigenen Maschine arbeiten.