„Der VdK geht in die Luft“

Wir gehen in die Luft – das Interesse daran ist ungebrochen, freut sich Manuel Brinkmann, Kreisvorsitzender des VdK, der gemeinsam mit der Luftsportgemeinschaft Bayreuth am Samstag, 28. Juni 2025, einen Flugtag vor allem für Menschen mit Handicap organisiert.

Die Idee dazu ist nicht neu. Vor Jahrzehnten bereits hatte der damalige Kreisvorsitzende Christoph Rabenstein zu einem Nachmittag auf dem Bindlacher Berg eingeladen, um behinderten und alten Menschen zu besonders günstigen Konditionen einen viertelstündigen Rundflug über Bayreuth zu ermöglichen. Neu in diesem Jahr: die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ beteiligt sich an der Aktion und ermöglicht damit auch Beziehern von Grundrente und Sozialhilfeempfängern, die sich die Gebühr von 20 Euro nicht leisten können, teilzunehmen.

Insgesamt drei Maschinen werden an diesem Nachmittag im Einsatz sein, erklärt Sebastian Leber, Vorsitzender der Luftsportgemeinschaft. Zwei viersitzige Cessnas und eine Robin DR 400, ein einmotoriges Flugzeug in Holzbauweise, die am Bindlacher Berg vor allem als Schleppmaschine für die Segelflieger eingesetzt wird, und – dank großflächiger Verglasung – einen wunderbaren Rundumblick bietet, wenn man in der Luft ist.

Geflogen wird in einer Höhe von 1.000 Fuß, das sind rund 300 Meter, erklären die beiden Piloten Karl-Martin Fendt und Jörg Thomas, der außerdem auch als Fluglehrer tätig ist. Über dem flachen Land könne auch etwas tiefer geflogen werden. „Aber auch bei 300 Metern erkennt man fast alles. Man sieht, wo man wohnt. Und man sieht vor allem die Massen an Swimming-Pools, die in den Gärten stehen,“ sagt Jörg Thomas und grinst. Und natürlich ist so ein Rundflug schon etwas besonderes. „Man sitzt ja quasi neben dem Piloten.“ Und auch Sonderwünsche werden erfüllt. „Wenn einer in Eckersdorf wohnt, oder in Bad Berneck, dann fliegen wir halt in diese Richtung.“ Trotzdem sei es immer wieder möglich, auch die Zeit gut einzuhalten.

Die beiden Cessnas, Reisemaschinen, sind zwar die ältesten Maschinen am Bindlacher Berg, aber bestens gewartet, erklärt Karl-Martin Fendt. Als Reisemaschinen haben sie eine nonstop Flugzeit von etwa sechseinhalb Stunden. „Das reicht dann schon mal bis Korsika“. Nur an den unterschiedlichen Armaturenbrettern erkennt man, dass die französische Maschine wesentlich moderner gestaltet ist. „Für Kinder ideal,“ sagt Thomas. „Sie können da besser rausschauen als in der Cessna“. Im vergangenen Jahr hatte sich ein übergewichtiger Mann für den Rundflug angemeldet. Eigentlich war er überzeugt davon, dass er nicht würde mitfliegen können. Doch die Piloten machten es möglich. „Wir haben den einen Sitz dafür ausgebaut, und dann ging es“, erklärt Thomas. „Nach dem Rundflug hat er geweint vor Freude, dass ihm das ermöglicht worden ist.“

Leuten mit Flugangst und ganz empfindlichen Gemütern rät Thomas, in den Abendstunden zu fliegen. „So ab 17 Uhr etwa wird die Thermik ruhiger. Und wir erklären auch in aller Ruhe die Instrumente und alle Abläufe.“ Dennoch gibt es an Bord selbstverständlich Brechtüten. Sicher ist sicher.

Für den Flugtag liegen beim VdK Bayreuth bereits rund 70 Anmeldungen vor, und es gibt eine Warteliste. So groß ist das Interesse an der Aktion. Sollte das Wetter zu schlecht sein, wird der Flugtag zwei Tage vorher abgesagt und ein Ersatztermin festgelegt.

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