Jesús hat er schon im November kennengelernt. Im Hostel. Und Raphael hat seinen Fahrradreifen geflickt. Mal eben so. Uwe Prokscha hat viel zu erzählen. Seit ziemlich genau acht Monaten ist Uwe Prokscha jetzt auf Europa-Tour. Acht Monate, drei Fahrräder – zwei wurden ihm geklaut – und unzählige Erlebnisse. Durch Frankreich ist er in den letzten Wochen – immer an der Atlantikküste entlang, soweit das möglich war – nach Spanien, Portugal bis an den südlichsten Zipfel Europas, Gibraltar geradelt, hat hinübergeschaut nach Afrika, traumhafte Urlaubsziele gefunden. Vor allem Tarifa, der südwestlichste Punkt des europäischen Festlandes, hat es ihm angetan. „Afrika zum Greifen nah,“ schreibt er in seinem Reisetagebuch.
Seit acht Monaten auf Tour, seinem Traum von der Europa-Umrundung folgend. „Zwei Drittel der Route habe ich jetzt geschafft“, sagt Prokscha. 13.000 Kilometer steht auf seinem Fahrradtacho. Und inzwischen mit besserem Wetter an der Seite. Nach sturzbachartigen Regenfällen und Sturm scheint die Sonne bei etwa 20 Grad Celsius. „Man könnte sogar noch im Meer baden.“ Unterwegs ist er eher minimalistisch, übernachtet meist in einfachen Hostels. Auch im Süden wird es jetzt immer weihnachtlicher. Lichterketten um Palmen, Engelsfiguren in den historischen Stadtkernen, unzählige Lichterketten über Gassen gespannt.
Am dritten Advent besucht ihn sein jüngster Sohn Mike in Barcelona. Ein Treffen, auf das sich Uwe Prokscha sehr freute, hat er seine Familie doch das letzte mal im September gesehen, als er mit einem Leihwagen mal schnell eine Stippvisite an der deutschen Ostseeküste machte. Weil es zu unsicher ist, ob die 350 Kilometer von Valencia nach Barcelona mit dem Rad just in time zu schaffen sind, nimmt sich Uwe Prokscha einen Leihwagen. Und genießt das Wochenende auf der Rambla und mit einem Ausflug hinauf auf den Hausberg Montjuic.
Ab Dienstag dann wieder im Fahrradsattel in Richtung Lloret de mar. Ob es jemals so etwas wie Heimweh gab auf der Reise? Schließlich hatte er gerade in den letzten Wochen so manche Panne zu bewältigen. Zweimal wurde ihm das Fahrrad gestohlen und er musste ein neues kaufen. Dank Raphael, der sich unterwegs seiner annahm, wurde ein Reifen geflickt. Doch solche Erlebnisse waren eher selten. Trotzdem sagt er: „Mir fehlt nichts, nur eine gute Unterhaltung mit Familie oder Freunden vermisse ich manchmal.“ Und auch dem Heilig Abend, den er irgendwo in Frankreich verbringen möchte, sieht er gelassen entgegen. „Heiligabend ist für Menschen, die ungewollt alleine sind oder nirgendwo eingeladen werden, ein schlimmer Tag, aber ich bin ja freiwillig unterwegs“.
Für die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“, für die er um Spenden bittet, wünscht er sich: „Es geht so vielen Menschen nicht gut, und oft kann man schon mit kleineren Beträgen Probleme lindern oder sogar beseitigen.“ Wer spenden will, kann das unter dem Stichwort: Uwe on tour tun.
Uwe Prokscha radelt weiter. „Ich sehe, was ich machen darf und kann, und das ist wirklich ein einmaliges Geschenk.“ Und, wer weiß, vielleicht begegnet ihm ja im nächsten Hostel noch ein Jesús, kein unüblicher Vorname in Spanien.
Lesen Sie hier den Bericht über die vorherigen 108 Etappen.
Mit einer Spende unterstützt haben das Vorhaben bisher:
Sparkasse Bayreuth: Sparkassen-Vorstand Markus Demel spendet 1.000 Euro und sagt: „Als regionale Sparkasse ist es uns ein Anliegen, inspirierende Initiativen zu fördern. Die beeindruckende Benefiz-Tour um die Grenzen Europas zeigt nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Verantwortung. Wir freuen uns, mit unserer Spende Uwe Prokscha Rückenwind zu geben und wünschen „Uwe on tour“ viel Erfolg.“
artus Ingenieure GmbH: Ein Freund aus seiner aktiven Zeit, der geschäftsführende Gesellschafter der Firma artus Ingenieure, Peter Glenk, war völlig überrascht von Prokschas Anruf aus Norwegen. „Eine grandiose Idee“, sagt er. „Ich habe ihm versprochen, dass ich in Bilbao zwei Tage mit ihm gemeinsam radeln werde.“ Und auch er spendet sofort 1.000 Euro. Wieder ein Ansporn.
FBG – Fränkische Baugesellschaft Freileitungsbau und Elektroinstallation GmbH: Stefan Gavranovic, der Geschäftsführer der FBG: „Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung und vor allem, dass er denen helfen möchte, die in Not geraten sind. Plötzlich Hilfe zu brauchen, das kann jedem passieren. Umso wichtiger ist diese Unterstützung. Die Firma FBG übernimmt 50 Cent pro gefahrenen Kilometer.“
STIEFLER + SEILER PartGmbB, Dietmar Stiefler: „Über 20 Jahre lang haben wir mit der Gewog und dem damaligen Geschäftsführer Uwe Prokscha vertrauensvoll zusammengearbeitet. Seine Idee, etwas für in Not geratene Menschen in der Region zu tun, finden wir toll und unterstützen das gerne. Es ist wichtig, dass es solche Einrichtungen gibt.“
Jürgen Kastner, Geschäftsführer der GEWOG Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth mbH, schreibt: „Gerne unterstütze ich Dich bei Deinem Projekt, Europa zu umrunden, natürlich leistungsorientiert, das ist für Dich ja nichts Neues. Die GEWOG ist bereit, 50 Cent pro gefahrenen Kilometer zu zahlen. Und ich denke, da wird noch der eine oder andere Spender mit an Bord kommen, so dass am Schluss ein stolzer Betrag für die Stiftung „Menschen in Not“ zusammenkommt. Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen und beste Gesundheit.“
… und mehrere private Spender, deren Namen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen hier leider nicht nennen dürfen.
Allen Unterstützern sagen wir von Herzen DANKE! Wer an die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ spenden möchte, kann das unter dem Stichwort „Uwe on tour“ machen. Unsere Bankverbindungen finden Sie oben.