Weihnachtsduft im Rotmain-Center

Stollenfans kamen am Samstag auf ihre Kosten. Und auch die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“: 1.100 Euro landeten in den Spendenboxen.

Die Bäckerinnung Bayreuth Stadt und Land hatte geladen und fünf Betriebe boten die verschiedensten Stollen mit einer Gesamtlänge von rund zehn Metern zum Probieren an. Und die Bayreuther zeigten sich experimentierfreudig: Champagner- und Whiskeystollen waren die ersten, die schon am frühen Nachmittag ausverkauft waren. Aber auch Butter- und Weihnachtsstollen, Ladykracher bis hin zum dunklen Burgunderstollen, Quark- und Nussstollen und der lockere Dinkelstollen wurden gerne probiert.

Bei manchen kamen da Kindheitserinnerungen auf, wie bei Landrat Florian Wiedemann, der zum Anschnitt der ersten Stollen ins Rotmain-Center kam, oder bei einer älteren Dame, die langsam mit ihrem Rollator an den Ständen vorbeischob. Eine gebürtige Dresdnerin, am Dialekt unschwer zu erkennen. Brigitte und Manfred Walther aus Speichersdorf waren extra wegen der Stollen nach Bayreuth gefahren. „Wir sind beide bekennende Stollenfans“, sagten sie, „schon von Kindheit an.“ Gemeinsam mit der Mutter habe sie bis zu acht Stollen jedes Jahr selbst gebacken, „Butterstollen waren das, mit viel Mandeln und Sultaninen. Schwere Stollen.“ Die Zutaten seien damals mit dem Handwagen zum Bäcker gebracht worden, der die richtigen Öfen hatte, um die Stollen einzuschießen. „Und dann wurden die duftenden Stollen wieder heimgefahren.“ Brigitte Walthers Augen leuchteten. Eingelagert in Folien und Tüten im Keller konnte das Gebäck monatelang gelagert werden. „Es wird immer nur noch besser.“

Zufrieden ist an diesem Tag auch Brotprüfer Manfred Stiefel, der die Stollen testete. Nur wenig hatte er zu beanstanden. Ein Stollen war etwas zu dunkel gebacken, mit leicht bitterem Geschmack, bei einem war der Früchteanteil zu gering. „Aber von 25 Proben erhalten 21 die Note sehr gut. Das ist ein sehr gutes Ergebnis,“ resümierte er. Alexander und Michael Rindfleisch von Fuhrmanns Backparadies, Dagmar und Jürgen Schorner mit Sohn Laurenz von der Bäckerei Schorner, die extra von Pegnitz nach Bayreuth kamen, freuten sich ebenso über die guten Bewertungen wie Thomas und Alexandra Zimmer von der Bäckerei und Konditorei Lang. Und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der die Urkunden an die Bäckerinnen und Bäcker überreichte, stockte den Spendenbetrag an „Menschen in Not“ von 1.044,51 auf runde 1.100 Euro auf.      

Organisiert von Ronny Vogel, dem Fachbereichsleiter für Bäcker und Konditoren Handwerk bei der Handwerkskammer, entstand aus Lebkuchenplatten gebaut ein großes Hexenhaus, das die Kinder mit Bonbons und Gummibärchen verzieren durften. Über das kleine Kunstwerk werden sich am Montag die Kinder im BRK-Kinderhaus freuen.             

Lesen Sie hier die Ankündigung der Stollenverkostung.

Fotos: Peter Kolb
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