Öffentliche Stollenprüfung am 8. November 2025
Kreativ und phantasievoll abgewandelt, aber auch immer wieder klassisch: der Stollen gehört zu Weihnachten wie der Christbaum. Beste Gelegenheit, die verschiedenen Sorten der unterschiedlichen Bäcker zu testen, bietet sich bei der Stollenprüfung am Samstag, 8. November, ab 11 Uhr im Rotmain-Center.
Was die wenigsten wissen: der Stollen ist wohl das älteste bekannte deutsche Weihnachtsgebäck überhaupt. Schon 1329 wurde ein erster Stollen nach sicherer Überlieferung in Naumburg für den amtierenden Bischof Heinrich als vorweihnachtliche Gabe gebacken. Damals waren die nur aus Wasser, Haferschrot und Rübenöl gekneteten Stollen recht magere Fastengebäcke, heißt es auf der Homepage der Genussregion Oberfranken, denn der Advent wurde noch bis 1917 als strenge Fastenzeit in Vorbereitung auf das Weihnachtsfest begangen. 1491 gestattete jedoch Papst Innozenz VIII. in seinem berühmten Butterbrief an Kurfürst Ernst von Sachsen, den Stollenteig mit Butter anzureichern. So kann man mit Fug und Recht sagen, dass ein Papst an der Entstehung der heute bekannten Rezeptur für den Christstollen mitgewirkt hat. Und auch wenn der Dresdener Stollen weltbekannt ist, werden viele erstaunt sein, in welcher Vielfalt das Weihnachtsgebäck auch in Franken und in der Bayreuther Region angeboten wird.
Die Bäckerinnung Bayreuth Stadt & Land lädt daher zur Stollenprüfung mit Verkostung am Samstag, 8. November, von 11 bis 15 Uhr in das Rotmain-Center ein. Landrat Florian Wiedemann und die Vorsitzende der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“, Gabi Schnetter, werden gemeinsam den ersten Stollen anschneiden.
Ziel der Aktion ist in erster Linie die kontinuierliche Steigerung der Stollenqualität. Dabei werden mögliche Fehlerquellen aufgezeigt, Verbesserungspotenziale diskutiert sowie Anregungen zur Optimierung der handwerklichen Herstellung gegeben. Die Prüfung wird von Manfred Stiefel, Brotsommelier und Prüfer des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, durchgeführt. Stiefel kennt die Betriebe in der Region bestens, bereits mehrfach war er hier zu Gast.
Alle teilnehmenden Betriebe reichen ihre Stollen anonym ein. Jeder Betrieb erhält dafür eine Prüfnummer, die nur der Geschäftsstelle und dem jeweiligen Betrieb bekannt ist. Zur Bewertung gehören unter anderem Angaben zu Stollenart, Fettgehalt und Trockenfrüchteanteil. Während der Veranstaltung sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Stollen zu probieren, denn im Laufe der Zeit haben sich die Vorlieben der Kunden geändert, sagt Thomas Zimmer von der Bäckerinnung. „Viele wünschen sich heute Stollen ohne Beeren und ohne Zitronat oder Orangeat.“ Dem tragen die Bäcker auch gerne Rechnung. Da gibt es beispielsweise Ginstollen oder Quarkstollen, Rosinen werden durch Aprikosen oder Schokoladestückchen ersetzt. „Omas Butterstollen hat aber auch heute noch seine Fans“, sagt Zimmer.
Außerdem gibt es auch in diesem Jahr den längsten Stollen Bayreuths. Backen werden ihn die Bäckerei Feulner (Neustädtlein), Geseeser Landbäckerei (Forkendorf), Fuhrmanns Backparadies (Bayreuth), Bäckerei-Konditorei Lang (Bayreuth) und Brunner-Bäcker (Bayreuth). Außerdem gibt es die verschiedensten Spezialitäten aus den unterschiedlichen Backstuben, wie Butterstollen oder Meisterstollen als Klassiker, aber auch Cranberry-Champagner-Stollen, Whiskeystollen mit gerösteten Kürbiskernen oder auch Ladykracher. Auch sie gibt es vor Ort zu kaufen. Der gesamte Erlös kommt der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ zugute. Damit werden Lebensmittelgutscheine für Senioren finanziert, um auch bedürftigen Menschen in und um Bayreuth eine schöne Adventszeit zu ermöglichen.
Ein besonderer Spaß für Kinder wird das Angebot sein, gemeinsam ein Lebkuchenhaus zu verzieren, das sie selbst aus Lebkuchenplatten bauen können. Begleitet von einem Erinnerungsfoto können sie ihr eigenes Kunstwerk dann mit nach Hause nehmen.
Die Siegerehrung der Stollenprüfung findet dann um 15 Uhr gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Ebersberger statt.

