Neue „Freundin“ am Atlantik

Es hätte eigentlich zur Legende werden sollen. Zumindest zu seiner persönlichen. Jetzt ist es weg, das schwarze Fahrrad, mit dem Uwe Prokscha Europa an seinen Außengrenzen umrunden will. Noch vor Ostern ist Uwe Prokscha, der frühere Geschäftsführer der GEWOG-Wohnungsbaugesellschaft, aufgebrochen, um sich einen Lebenstraum zu erfüllen: Europa mit dem Fahrrad umrunden und dabei Gutes tun. Er bittet um Spenden für die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ und hat in der Zwischenzeit einige Unterstützer gefunden.

Der Fahrradtacho zeigt 8.650 Kilometer an, besser gesagt: zeigte. Denn direkt vor dem Central Hostel in Bordeaux wird ihm am Sonntag das abgesperrte Fahrrad gestohlen. Das Rad, das ihn problemlos wochenlang durch Polen, Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Norwegen, Dänemark und die Niederlande bis nach Frankreich getragen hatte, durch jedes Wetter, egal ob Sturm am Nordkap oder Hitze in den Niederlanden.

Erste Probleme mit der Gangschaltung gibt es bei Brest. Weiterfahren mit nur noch zwei Gängen. Eine Schinderei. Und kein Radgeschäft in Sicht. Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. In St. Gilles Yard sur Mer erlebt Uwe Prokscha seinen ersten Platten. Vier Kilometer Fahrrad schieben und es dämmert schon. Quartier in La Rochelle stornieren und einen Helfer suchen.

An einer Bushaltestelle stoppt ein kleines Auto und der Fahrer fragt, ob er helfen könne. Uwe Prokscha, der französischen Sprache nicht mächtig, versucht radebrechend sein Problem zu verdeutlichen. Der Fahrer verspricht Hilfe. Und – tatsächlich – wenige Minuten später kommt jemand, der das Rad in eine Werkstatt mitnimmt und repariert. Sein Helfer in der Not: Le maire des kleinen Ortes, also der Bürgermeister. Das erfährt Uwe Prokscha erst später. „Ich konnte mich nicht mal bedanken.“

Weiter geht es. In La Rochelle entdeckt Uwe Prokscha einen Radladen. „Dort ist David, mein persönlicher Held. Er checkt das Fahrrad, wechselt Schaltung und den hinteren Reifen und ich fliege nur noch“. Doch die Begeisterung soll ganz schnell wieder gebremst werden.

In Bordeaux bezieht Prokscha in einer Jugendherberge Quartier. Und traut seinen Augen nicht, als er am nächsten Morgen – noch ohne Frühstück – auf die Straße tritt: Das Fahrrad ist weg, obwohl es abgesperrt war. Das übliche Prozedere: Anzeige bei der Polizei. Aber wie sollte es weitergehen? Diesmal ist Clement der Retter. In seinem Radgeschäft wird „Paulette“ zur neuen Freundin von Uwe Prokscha.

Ein Fahrrad – nicht schwarz wie sein bisheriges, sondern türkisfarben. Und damit geht ein schwarzer Sonntag zu Ende mit neuen Perspektiven. Bilbao ist das nächste Ziel, das Uwe Prokscha ansteuert, und dann sollen die 9.000 auf dem Tacho stehen. Und die Begegnung mit einem guten Freund, der ihn ein Stück weit begleiten wird.

Wer die Idee von Uwe Prokscha unterstützen und für die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ spenden will, kann das unter dem Stichwort „Uwe on tour“ tun.

Unterstützt haben das Vorhaben bisher:

Sparkasse Bayreuth: Sparkassen-Vorstand Markus Demel spendet 1.000 Euro und sagt: „Als regionale Sparkasse ist es uns ein Anliegen, inspirierende Initiativen zu fördern. Die beeindruckende Benefiz-Tour um die Grenzen Europas zeigt nicht nur sportlichen Ehrgeiz, sondern setzt auch ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Verantwortung. Wir freuen uns, mit unserer Spende Uwe Prokscha Rückenwind zu geben und wünschen „Uwe on tour“ viel Erfolg.“

artus Ingenieure GmbH: Ein Freund aus seiner aktiven Zeit, der geschäftsführende Gesellschafter der Firma artus Ingenieure, Peter Glenk, war völlig überrascht von Prokschas Anruf aus Norwegen. „Eine grandiose Idee“, sagt er. „Ich habe ihm versprochen, dass ich in Bilbao zwei Tage mit ihm gemeinsam radeln werde.“ Und auch er spendet sofort 1.000 Euro. Wieder ein Ansporn.

FBG – Fränkische Baugesellschaft Freileitungsbau und Elektroinstallation GmbH: Stefan Gavranovic, der Geschäftsführer der FBG: „Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung und vor allem, dass er denen helfen möchte, die in Not geraten sind. Plötzlich Hilfe zu brauchen, das kann jedem passieren. Umso wichtiger ist diese Unterstützung. Die Firma FBG übernimmt 50 Cent pro gefahrenen Kilometer.“

STIEFLER + SEILER PartGmbB, Dietmar Stiefler: „Über 20 Jahre lang haben wir mit der Gewog und dem damaligen Geschäftsführer Uwe Prokscha vertrauensvoll zusammengearbeitet. Seine Idee, etwas für in Not geratene Menschen in der Region zu tun, finden wir toll und unterstützen das gerne. Es ist wichtig, dass es solche Einrichtungen gibt.“

Jürgen Kastner, Geschäftsführer der GEWOG Wohnungsbau- und Wohnungsfürsorgegesellschaft der Stadt Bayreuth mbH, schreibt: „Gerne unterstütze ich Dich bei Deinem Projekt, Europa zu umrunden, natürlich leistungsorientiert, das ist für Dich ja nichts Neues. Die GEWOG ist bereit, 50 Cent pro gefahrenen Kilometer zu zahlen. Und ich denke, da wird noch der eine oder andere Spender mit an Bord kommen, so dass am Schluss ein stolzer Betrag für die Stiftung „Menschen in Not“ zusammenkommt. Dir wünsche ich weiterhin viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen und beste Gesundheit.“

… und mehrere private Spender, deren Namen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen hier leider nicht nennen dürfen.

Allen Unterstützern sagen wir von Herzen DANKE! Wer an die Kurier-Stiftung „Menschen in Not“ spenden möchte, kann das unter dem Stichwort „Uwe on tour“ machen. Unsere Bankverbindungen finden Sie oben.

Was Uwe Prokscha bisher erlebt hat, sehen Sie hier.

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